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„Talking Textiles“- Claudy Jongstra. Moving Landscape. 2011 |
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„Talking Textiles“. Claudy Jongstra. Moving Landscape. 2011 |
Tilburg ist eine kleine Stadt in Holland. Ich wäre niemals
auf Idee gekommen die Stadt zu besuchen, wenn es dort kein Textil Museum
gäbe... Und auch nicht, wenn es in diesem Museum nicht die von Li Edelkoort und
Philip Fimmano kuratierte Ausstellung gegeben hätte.
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„Talking Textiles“. Marcel Wanders. Phoebe 4. 2013 |
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„Talking Textiles“. Borre Akkersdijk. Ready made. 2010 |
Also fuhr ich von Eindhoven (dort war ich bei der Dutch
Design Week) nach Tilburg vollkommen allein, um mir die Ausstellung
„Talking Textiles“ anzuschauen. Ich war sehr
vom Museum beeindruckt. Weniger aber von der Ausstellung. Wenn man einige der
Schaus, welche Li Edelkoort kuratierte, schon früher besucht hatte, dann wusste
man genau, was man erwarten konnte.
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„Talking Textiles“. Walter van Beirendonck. Lust never sleeps. 2012 - 2013 |
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„Talking Textiles“. Walter van Beirendonck. Lust never sleeps. 2012 - 2013 |
Die Haupttrendsetterin der Welt klassifizierte wieder alles,
was sie bemerkenswert fand und was gut in ihr Konzept passte. Und so wurde auch
alles gezeigt: kalte, abstrakte Textilien in einer Ecke, bunte, suprematistische
in der anderen, von Natur inspirierte in der dritten, in einer weiteren das
komische und verrückte und so weiter.
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„Talking Textiles“. Maarten Baas. Smoke. 2011. Rubelli. Les Indes Galantes |
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„Talking Textiles“. Ulf Moritz. Fold. 2011 |
Die Teppiche, Möbelstücke und Kleider waren interessant, die
Art und Weise, wie sie vorgestellt wurden, war eher langweilig.
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„Talking Textiles“. Kiki van Eijk. Town House. 2012 |
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„Talking Textiles“. Johanneke Procee. Droomwerk. 2010 |
Und mein Besuch hätte auch ebenso
langweilig enden können, wenn ich nicht die Kunstausstellung „Rough“ besucht
hätte. In dem ersten Stock wurden die Werke von holländischen Künstlern (nur
von Männern!) ausgestellt, welche zwischen 1970 – 2012 entstanden sind. Früher
arbeiteten mit Textilien überwiegend Künstlerinnen, in den 60-ern wurde die
Interesse von Künstlern erweckt.
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„Rough“. Krijn Giezen. Untitled. 1969 |
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„Rough“. Maarten Kolk& Guus Kusters. Avifauna nigra. 2012 |
Dort konnte man ganz andere Seiten von Textilien entdecken.
Die Geheimnisse, das innere Leben. Die Kunstwerke, welche aus dem Stoff, Seilen, Garn (auch mit Leder, Fell,
Horn und Holz), gemacht wurden, sahen aus wie lebendige Wesen, oder wie tote,
vollgestopfte Tiere, wie gemalte Bilder, wie Skulpturen oder die ganzen Theaterszenen.
Die Installation "Timbre Variable" von Nico Parlevliet (1988) war ein Wunder. Ich kreiste immer wieder um die singende Wesen um. Hier sind ein paar video:
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"Timbre Variable" von Nico Parlevliet (1988) |
Sehr interessant war auch eine kleine Ausstellung von neuen
Textilien, die in TextielLab in der letzte Zeit entstanden sind: „Wool Diaries“.
Da konnte man an Beispielen sehen, was Li Edelkoort meinte, als sie über neue
innovative Technik sprach: wie „Talking Textiles“ entstehen, was macht sie so
haptisch, berührend, narrative.
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„Wool Diaries“ |
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„Wool Diaries“ |
Leider hatte ich keine Zeit, noch eine weitere Schau zu besuchen
und mir genau anzuschauen, und zwar „Tales on the Table“ / Damast with a story.
Nächstes Mal werde ich meine holländische Reise so planen, damit ich mehr Zeit
in Tilburger Textiel Museum verbringen kann.
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„Tales on the Table“ / Damast with a story |
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Tilburg. TextielMuseum |
Text und Fotos: Elena Newerdowski (c)
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