Dienstag, 3. Dezember 2013

“It’s time to talk textiles”



„Talking Textiles“- Claudy Jongstra. Moving Landscape. 2011


„Talking Textiles“. Claudy Jongstra. Moving Landscape. 2011
Tilburg ist eine kleine Stadt in Holland. Ich wäre niemals auf Idee gekommen die Stadt zu besuchen, wenn es dort kein Textil Museum gäbe... Und auch nicht, wenn es in diesem Museum nicht die von Li Edelkoort und Philip Fimmano kuratierte Ausstellung gegeben hätte. 

„Talking Textiles“. Marcel Wanders. Phoebe 4. 2013


„Talking Textiles“. Borre Akkersdijk. Ready made. 2010

Also fuhr ich von Eindhoven (dort war ich bei der Dutch Design Week) nach Tilburg vollkommen allein, um mir die Ausstellung  „Talking Textiles“ anzuschauen. Ich war sehr vom Museum beeindruckt. Weniger aber von der Ausstellung. Wenn man einige der Schaus, welche Li Edelkoort kuratierte, schon früher besucht hatte, dann wusste man genau, was man erwarten konnte.

„Talking Textiles“. Walter van Beirendonck. Lust never sleeps. 2012 - 2013

„Talking Textiles“. Walter van Beirendonck. Lust never sleeps. 2012 - 2013
Die Haupttrendsetterin der Welt klassifizierte wieder alles, was sie bemerkenswert fand und was gut in ihr Konzept passte. Und so wurde auch alles gezeigt: kalte, abstrakte Textilien in einer Ecke, bunte, suprematistische in der anderen, von Natur inspirierte in der dritten, in einer weiteren das komische und verrückte und so weiter.

„Talking Textiles“. Maarten Baas. Smoke. 2011. Rubelli. Les Indes Galantes

„Talking Textiles“. Ulf Moritz. Fold. 2011


Die Teppiche, Möbelstücke und Kleider waren interessant, die Art und Weise, wie sie vorgestellt wurden, war eher  langweilig. 

„Talking Textiles“. Kiki van Eijk. Town House. 2012

„Talking Textiles“.  Johanneke Procee. Droomwerk. 2010
Und mein Besuch hätte auch ebenso langweilig enden können, wenn ich nicht die Kunstausstellung „Rough“ besucht hätte. In dem ersten Stock wurden die Werke von holländischen Künstlern (nur von Männern!) ausgestellt, welche zwischen 1970 – 2012 entstanden sind. Früher arbeiteten mit Textilien überwiegend Künstlerinnen, in den 60-ern wurde die Interesse von Künstlern erweckt.  

„Rough“. Krijn Giezen. Untitled. 1969

„Rough“. Maarten Kolk& Guus Kusters. Avifauna nigra. 2012


Dort konnte man ganz andere Seiten von Textilien entdecken. Die Geheimnisse, das innere Leben. Die Kunstwerke, welche aus dem  Stoff, Seilen, Garn (auch mit Leder, Fell, Horn und Holz), gemacht wurden, sahen aus wie lebendige Wesen, oder wie tote, vollgestopfte Tiere, wie gemalte Bilder, wie Skulpturen oder die ganzen Theaterszenen. 

Die Installation "Timbre Variable" von Nico Parlevliet (1988) war ein Wunder. Ich kreiste immer wieder um die singende Wesen um. Hier sind ein paar video:




"Timbre Variable" von Nico Parlevliet (1988)
Sehr interessant war auch eine kleine Ausstellung von neuen Textilien, die in TextielLab in der letzte Zeit entstanden sind: „Wool Diaries“. Da konnte man an Beispielen sehen, was Li Edelkoort meinte, als sie über neue innovative Technik sprach: wie „Talking Textiles“ entstehen, was macht sie so haptisch, berührend, narrative.

„Wool Diaries“

„Wool Diaries“
Leider hatte ich keine Zeit, noch eine weitere Schau zu besuchen und mir genau anzuschauen, und zwar „Tales on the Table“ / Damast with a story. Nächstes Mal werde ich meine holländische Reise so planen, damit ich mehr Zeit in Tilburger Textiel Museum verbringen kann.

„Tales on the Table“ / Damast with a story


Tilburg. TextielMuseum
Text und Fotos: Elena Newerdowski (c)




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