Montag, 24. Februar 2014

Ich fotografiere, also bin ich




Meine Stieftochter sagte einmal: "Fotografieren macht Spaß, aber wohin mit allen Bilder dann?" 




Meistens stellen Leute gar nicht solche Fragen. Sie knipsen ohne Ende. Sie machen es überall, aber besonders oft während der Ausstellungen oder großer Events. Und alle Organisatoren, Eventmacher müssen damit klar kommen. Sie müssen das Fotografieren nicht nur akzeptieren, es nicht nur erlauben, sondern sogar ermöglichen.









Als ich die Ausstellung „in orbit“ von Tomas Saraceno in Düsseldorfer K21 besuchte, war mir zum ersten mal klar, dass einige Veranstalter das Fotografieren, das ständige Knipsen des Publikums, als eine Art der Betrachtung, eine Art der Wahrnehmung akzeptieren und fördern.  




Als ich die Sicherheitshinweise für Besucher zum Betreten der Installation las und unterschrieb, fiel mir das auf. Da stand zwar "große Kameras sind nicht zugelassen“, aber Handys, Smartphone und kleine Taschenkameras waren am Anfang unter einer Bedingung akzeptiert. Sie sollten in einen transparenten Brustbeutel (wie für einen Strand) gesteckt und eingeschlossen werden, und die Bilder dürften nur durch die durchsichtige Folie dieser Brusttasche geschossen werden. Leider klappte es nicht. Jetzt ist das Fotografieren oben absolut verboten. Es wird die Bildaufnahme der Installation „in orbit“ nur von unten gestatten. 




Ja klar, vielleicht keiner wollte so verschwommene Bilder haben.

Die Ausstellungsmacher, die Eventsveranstalter haben ihre Erfahrungen schon. Vielleicht sie knipsen sie selbst ununterbrochen, wenn sie auf solchen  Events wie Art Basel oder Art Basel Miami, Biennale in Venedig oder Kasseler Dokumenta sind. 




Ich finde es gut. Ich fotografiere selbst sehr viel. Nicht nur die Kunst in den Ausstellungen. Sondern auch die Leute, die die Kunst fotografieren. Es erinnert ein wenig an eine Novelle von Dürrenmatt, und zwar an „Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter“, aber „meine Beobachtung“ ist nicht so bitter oder gefährlich wie die. 

Ich stelle auch keine Fragen, was ich mit Bildern dann machen kann. Ich speichere die auf einer Festplatte, ich ordne die nach dem Ort und der Zeit.
 
Selbstportrait in einem Kunstwerk
Ich fotografiere, also lebe ich.





Am Ende ist der Text, noch mal ohne Unterbrechungen:

Ich fotografiere, also bin ich 

Meine Stieftochter sagte einmal: "Fotografieren macht Spaß, aber wohin mit allen Bilder dann?" 

Meistens stellen Leute gar nicht solche Fragen. Sie knipsen ohne Ende. Sie machen es überall, aber besonders oft während der Ausstellungen oder großer Events. Und alle Organisatoren, Eventmacher müssen damit klar kommen. Sie müssen das Fotografieren nicht nur akzeptieren, es nicht nur erlauben, sondern sogar ermöglichen.

Als ich die Ausstellung „in orbit“ von Tomas Saraceno in Düsseldorfer K21 besuchte, war mir zum ersten mal klar, dass einige Veranstalter das Fotografieren, das ständige Knipsen des Publikums, als eine Art der Betrachtung, eine Art der Wahrnehmung akzeptieren und fördern.  

Als ich die Sicherheitshinweise für Besucher zum Betreten der Installation las und unterschrieb, fiel mir das auf. Da stand zwar "große Kameras sind nicht zugelassen“, aber Handys, Smartphone und kleine Taschenkameras waren am Anfang unter einer Bedingung akzeptiert. Sie sollten in einen transparenten Brustbeutel (wie für einen Strand) gesteckt und eingeschlossen werden, und die Bilder dürften nur durch die durchsichtige Folie dieser Brusttasche geschossen werden. Leider klappte es nicht. Jetzt ist das Fotografieren oben absolut verboten. Es wird die Bildaufnahme der Installation „in orbit“ nur von unten gestatten. 

Ja klar, vielleicht keiner wollte so verschwommene Bilder haben.

Die Ausstellungsmacher, die Eventsveranstalter haben ihre Erfahrungen schon. Vielleicht sie knipsen sie selbst ununterbrochen, wenn sie auf solchen  Events wie Art Basel oder Art Basel Miami, Biennale in Venedig oder Kasseler Dokumenta sind. 

Ich finde es gut. Ich fotografiere selbst sehr viel. Nicht nur die Kunst in den Ausstellungen. Sondern auch die Leute, die die Kunst fotografieren. Es erinnert ein wenig an eine Novelle von Dürrenmatt, und zwar an „Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter“, aber „meine Beobachtung“ ist nicht so bitter oder gefährlich wie die. 
Ich stelle auch keine Fragen, was ich mit Bildern dann machen kann. Ich speichere die auf einer Festplatte, ich ordne die nach dem Ort und der Zeit.

Ich fotografiere, also lebe ich.
 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen