12. Rom. Seine malerische Seite
Ich lernte
altrömische Kunstgeschichte in einer Kunstschule in 1980-er nach Lehrbüchern
von 1970-er Jahren. Vielleicht deswegen stellte ich das Altertum fast immer
weiß, farblos, wie aus Marmor gemeißelt vor. Auch später, als ich die altrömische
Geschichte studierte, brachte mich keiner von meiner Vorstellung ab. Nur die
Fayumportäten nannte man damals, wenn die Rede um Malerei von Altertum ging.
Ich vermute, alle sowjetischen Kunsthistoriker konnten die Kunstgeschichten nur
nach den Artefakten aus sowjetischen Museen kennenlernen, erforschen, beschreiben,
einschätzen.
Auf dem
Foto: "Gartensaal", Villa di Livia, 1 Jhd. vor Ch. Diese Wandmalerei
wurde 1863 im römischen Stadtteil Prima Porta (Ad Gallinas Albas)
entdeckt, in 1951 abgenommen.
Museo
Nazionale Romano / Palazzo Massimo alle Terme
11. Rom. Die Maske aus Chryselephantin
Ich habe nie
wirklich nachgedacht, ob der schwarze archäologische Markt so schlimm wäre. Ja,
mir war klar, dass Dilettanten die Ausgrabungen beschädigen oder gar
vernichten, aber was könnten sie finden? Ja, mir war auch klar, dass die
Artefakten illegal verkaufen würden, aber wir haben doch schon genug, es gibt
so vielen Museen! Das dachte ich. Früher. Die erste Offenbarung war eine
chinesische Lackschatulle, die auf skythischer Krim gefunden wurde... Und die
zweite ist eben passierte. In Rom.
Auf dem
Foto: Ein Gesicht, das aus einem Stoßzahn (60 cm Diameter) eines afrikanischen
Elefanten (Buhler) geschnitzt wurde. Ein Teil von einem Kunstwerk, das in
einer Römischen Villa von schwarzen Archäologen gefunden wurde. Gleichzeitig
wurden auch Teilen vom Hand und Arm entdeckt (Stoßzahn von einer
Elefanten-Kuh). Die Artefakte kamen in die Sammlung dank der Ermittlungen einer
Carabinieri-Einheit (Carabinieri Art Squad) in 2003. Alles fing mit einem
Polaroidbild an, das auf dem Schwarzmarkt in 1994 für Sensation sorgte. Nach
einigen Jahren Ermittlungsarbeit wurden die Sachen in London bei zwei
Dealern entdeckt und nach "legalen Prozeduren" zurück nach
Italien gebracht.
Man kann nur
vorstellen, vermuten, wie die Werke aus Chryselephantin (Elfenbein und Gold)
ausgesehen konnten. In Museum sind nur Fragmente zu sehen, die aber so
wunderschön sind, das jedem der Atem stocken bleibt. Man sieht
Lebendigkeit der Haut, inneres Leben, Licht...
Museo
Nazionale Romano / Palazzo Massimo alle Terme
10. Rom. Eine Antikensammlung voller Überraschungen
Hände eines Kämpfers.
Museo
Nazionale Romano / Palazzo Massimo alle Terme
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Fast alle, die antike Rom an einem Tag sehen wollen, fangen mit dem Kolosseum an. Und das ist richtig, weil später es zu heiß wird und viel zu viel Besucher kommen. Dann spaziert man direkt zum Forum, es ist klar,
es ist auch richtig. Aber es gibt in Rom noch ein Museum, das leider nicht so oft empfohlen ist, wie die anderen antike Orte: Palazzo Massimo alle Terme.
"Entführung
des Hylas von Nymphen" Opus sectile, Rom. Erste Hälfte 4 Jh.
Museo
Nazionale Romano / Palazzo Massimo alle Terme
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Das Museum befindet sich in unmittelbare Nähe zum Hauptbahnhof, Stazioni Roma Termini. Deswegen sind wir eingegangen: uns fehlte die Zeit für die Caracalla Thermen, zum Beispiel. Und wir ahnten nicht, so viel Überraschendes
zu sehen.
Herakles,
wahrscheinlich ein Schauspieler in dessen Rolle. Römische Kopie des
griechischen Originals aus 3 – Mitte 2 Jh. V. Ch.
Museo
Nazionale Romano / Palazzo Massimo alle Terme
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